Donnerstag, 11. November 2010

Umzug

Ich habe die Zeit in meinem Viertel Nyabugogo genossen, hab mich mit vielen Nachbarn angefreundet und ein System hinter dem Chaos erkannt. Und jetzt ziehe ich nach Kacyiru in eine WG mit zwei anderen Freiwilligen. Warum?
Das hat mehrere Gründe. Erstens möchte eine Freiwillige aus dieser WG ausziehen und sich eine eigene Wohnung suchen. Da wäre es natürlich praktisch, wenn ich in die WG ziehe und ihr meine Möbel überlasse. Einen anderen Nachmieter zu finden wäre wohl auch nicht so einfach, sodass meiner Entsendeorganisation auf jeden FAll höhere Kosten entständen, falls ich in Nyabugogo bliebe. Zweitens nerven mich ein paar Makel meiner Wohnung, wie beispielsweise mein Waschbecken auf Kniehöhe, eine kaputte Steckdose und eine undichte Toilette, die inkompetente Klempner bis jetzt nicht reparieren konnten. Ein anderer Grund ist, dass ich mich mit den beiden Freiwilligen sehr gut verstehe und sowieso fast jeden Abend mit ihnen zusammen koche. Das Haus liegt in einem ruhigeren Viertel und hat einen Garten mit einem Mangobaum. Weil das Haus auch von unseren Vorgängern besetzt war, ist dort schnell Kontakt zu den Einheimischen entstanden. Die unterscheiden sich vor allem dadurch, dass ihr Lebensstandard ein wenig höher ist und dadurch oft auch ihr Bildungsstand. Es können dort viele Menschen Englisch oder Französisch.
Falls mich die Sehnsucht nach einem authentisch.afrikanischen Chaos packt oder ich einfach meine Nachbarn wiedersehen möchte, trennen mich davon nur 15 min Minibusfahrt für 18 cent. Da mein Chef und meine Arbeit in Nyabugogo warten, werde ich sowieso fast jeden Tag dort auftauchen.
Die Erfahrung "alleine" zu wohnen und die Vorteile und Nachteile zu erleben war auf jedenfall bereichernd. Ich hoffe, dass weder mein Kinyarwanda noch meine Kontakte zu den Einheimischen unter dieser Entscheidung leiden. Bis zum 14. Dezember muss ich aus meiner Wohnung raus.

Gruß

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