Mittwoch, 13. Oktober 2010

Hallo allerseits,

da ich gerade keine Lust habe den nächsten Proposal zu korrigieren und von all den Aktivitäten zu lesen, bei denen ich so gerne mitarbeiten würde (workshops/seminare über small income generating projects, human, minority and woman rights, bicycle micro credits,... ), bringe ich meinen Blog mal wieder auf den neusten Stand.

Also, fangen wir mit dem Kinyarwanda-Thema an:

Nachdem unser erster Lehrer ein ziemlicher Reinfall war, haben wir ziemlich schnell den nächsten Anwärter aufgetrieben. Er ist der ehemalige Englisch-Lehrer einer Bekannten gewesen, unterrichtet in einer secondary school  und kam pünktlich zur Probestunde in die dreier-WG der anderen Freiwilligen. Weil die DED- und Jumelage-Freiwilligen, die beim ersten Versuch dabei waren, erstens ziemlich abgeschottet in einem Reichenviertel leben, wo jeder Englisch oder Französisch spricht und zweitens den Sprachkurs nicht bezahlt bekommen, waren wir nur zu Viert. Naja die Probestunde war zimelich gut, auch wenn wir zunächst nur Begrüßungsformeln ausgetauscht haben, die wir schon kannten. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen zweimal die Woche zwei Stunden Unterricht zu nhemen. Wir haben es nicht bereut.

Der Lehrer, ein praktizierender Muslim (nach dem Unterricht kniet er sich hin und betet gen Mekka), schafft es uns sowohl die schwierige Aussprache und die in sich ziemlich logische und von Außnahmen verschonte Grammatik beizubringen. Kinyarwanda ist eine ziemliche verrückte Sprache. Es fängt damit an, dass aufeinander folgende Vokale verschluckt werden und so zwei Wörter oder auch mal ein ganzer Satz zu einem unverständlichem Einheitsbrei werden. Desweiteren bedeutet das Wort "ejo" gleichzeitig "morgen" und "gestern". Die Bedeutung wird erst mit der Konjugation des Verbs klarer. Namen von Vierteln o.ä. tragen in ihren Namen sehr oft eine Bedeutung. Da gibt es das Viertel der Leichen, was früher der Friedhof war, das sündige Viertel oder das Viertel mit den auf den Bäumen hockenden Vögeln (ist jetzt der Hauptbusbahnhof, wo kein Grashalm mehr wächst). "Umudage" heißt normalerweise "Deutsch", kann aber auf der Straße auch mal bedeuten "a person that doesn't know anything". Entsprechend "Chinese": "a person that doesn't have anything". Russe: "geiziger Typ mit Geld". In Stereotypen wird hier halt gerne gedacht...
Allgemein ist es ein wenig anstrengend jeden Tag zwischen 4 Sprachen hin und her zu wechseln. Beim Kinyarwanda münden die ersten Gesprächsversuche oftmals noch in Gelächter, da nach den ersten Floskeln, einem ein Schwall unverständlichen Etwas entgegenschlägt. Meinem Nachbarn gebe ich zur Zeit ein wenig Englischunterricht. OBwohl er doppelt so alt ist wie ich, ist er einer meiner besten Rwanda-Freunde. Wir laden uns gegenseitig oft zum Essen ein. Er bringt mir alles mögliche vom Land mit, wo seine Familie lebt und hat mich auch schon nach dorthin eingeladen.


Natürlcih gibt es noch viel mehr zu berichten, aber ich wollte erstmal das Thema Sprachen abhaken.

In der nächsten Folge geht es um das Oktoberfest, Gitarrenbauer, Kneipenbekanntschaften, Mentalität, Busfahren, Klamotten, mein Bad, Fahrräder, Proposalschreiben, usw.

Bis dahin,

Gruß,

MArtin

1 Kommentar:

  1. lol^^ wenn du weiter in dem Tempo schreibst, hab ich bald keine Zeit mehr das noch zu lesen... bzw. nicht mehr die Ausdauer... omg wenn Lukas damit auch noch anfängt^^

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